Treuchtlingen - „Rummelsberger Pappenheimer – Trommler Taktlos“ schallte es durch die Altmühltal Werkstätten in Treuchtlingen. Die Führungskräfte des IT Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit verbrachten mit Klient*innen aus der Werkstatt für Menschen mit Behinderung drei gemeinsame Inklusionstage. Das Motto: „Weil anders sein, normal ist“. Unter der Anleitung der Rhythmustrainerin Cordula Salomon wurde um die Wette getrommelt. Ob zu den afrikanischen „Call and Response“ Gesängen oder brasilianischen Rhythmen – die Trommler*innen hatten Spaß dabei.
Am zweiten „Inklusionstag“ wurden die Teilnehmer*innen kreativ: Gemeinsam mit dem Künstler Willi Halbritter aus Treuchtlingen druckten die Führungskräfte der Bundesagentur für Arbeit mit den Klient*innen verschiedene Motive. Halbritter sammelt seit Jahrzehnten alte Lettern und Setzkästen. Für den Inklusionstag hat er aus seiner Sammlung viele diese und eine Druckerpresse sowie eine Auswahl an Linoldruckvorlagen mitgebracht. Die Teilnehmenden konnten sich verschiedene Plakate, Karten und Poster drucken. Gemeinsam entstand das Plakat „Weil anders sein normal ist“.
„Der Inklusionstag ist eine wunderbare Gelegenheit, um auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu werden und Berührungsängste, aber auch Vorurteile abzubauen“, so Detlef Jelitsch, Behindertenvertreter im IT Systemhaus. Bei der anschließenden Führung in der Werkstatt konnten sich die zehn Führungskräfte unter anderem ein Bild davonmachen, welche Arbeitsbereiche es in den Altmühltal Werkstätten gibt und wie diese arbeiten.
Der dritte Workshop war dem Thema „Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung“ gewidmet. Nachdem die Teilnehmer*Innen einige theoretische Hintergrundinformationen bekamen und einige Arten von Behinderung kennengelernt haben, erarbeiteten sie gemeinsam Ideen, wie diesen Menschen im Alltag gut geholfen werden kann. Klar mit dem Ziel, dass diese trotz ihrer Beeinträchtigungen gleichberechtigt an einem Leben in der Gemeinschaft teilnehmen können. Um das Erfahrene noch anschaulicher zu machen, durften die Teilnehmenden selber ausprobieren, wie es ist mit Hilfe eines Blindenstocks und einer Augenbinde fremdes Terrain zu erkunden. Sie konnten sehr schwere Texte und Redewendungen in normal verständliche Sprache „übersetzen“ oder etwa ausprobieren, welche Schwierigkeiten auftauchen und wie es sich anfühlt, wenn man in einem Rollstuhl über das Gelände fährt oder geschoben wird.
Im Anschluss gab es eine inklusive Führung durch die Werkstatt bei der die Teilnehmer*Innen in ungezwungener Atmosphäre viel über die Tätigkeiten und Aufgaben der Klienten erfahren konnten. Die gelungene Veranstaltung konnte die Führungskräften auf eine sensible Weise auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen aufmerksam machen.
Im Haus Altmühltal und in der Region Altmühlfranken wohnen, arbeiten und leben Menschen mit einer Behinderung. Die Frauen und Männer können zwischen verschiedenen Wohnformen wählen, je nach ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten. Verschiedene Angebote gibt es auch für die Beschäftigten. Werkstatt oder Förderstätte oder vielleicht eine Arbeitsstelle bei einem Unternehmen in der Nähe? Die Frauen und Männer können ihre Arbeit nach ihren Neigungen und Fähigkeiten wählen. Dabei werden sie von den Fachkräften der Rummelsberger Diakonie in Altmühlfranken unterstützt und begleitet.