Rummelsberger Diakonie gestaltet mit Jugendlichen und Nürnberger Sprayern ihren Vielfaltsstand zum Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg.
Mehr lesenRummelsberg – Verschlusskappe ab, gut schütteln und lossprayen: So in etwa hatte sich Simon (13) das vorgestellt, als er zusagte, den Vielfaltsstand der Rummelsberger Diakonie mitzugestalten. Doch ganz so einfach war es dann doch nicht. Die beiden professionellen Sprayer Bro (47) und Peter (46) aus Nürnberg gaben dem jungen Bewohner des Pädagogisch-Therapeutischen Intensivbereichs (PTI) in Rummelsberg zuerst eine kurze Einführung in die Technik, dann legten die Drei los. Der PTI wurde 2019 neu gebaut. Simon geht in den alten Räumen noch zur Schule und der Innenhof dort wurde nun zum Sprayen genutzt.
Simon hat mit den beiden Experten die obere Hälfte des Rummelberger Vielfaltsstands am Deutschen evangelischen Kirchentag (DEKT) in Nürnberg gestaltet. Gemäß des Rummelsberger Jahresmottos ist „Vielfalt“ dort in mächtigen Buchstaben zu lesen. Gesprayt wurden auch junge Menschen mit verschiedenen Hauptfarben, mit und ohne Behinderung sowie eine Friedenstaube. Die unteren zwei Meter des Messestandes sind erstmal weiß. „Diese wollen wir zusammen mit den Besucher*innen des Kirchentags bunt und vielfältig gestalten“, kündigt Marion Raspiller, Leitung Marketing der Rummelsberger Diakonie an. Die Rummelsberger Diakonie beteiligt sich mit ihrem Vielfaltsstand vom 8. bis 10 Juni am Markt der Möglichkeiten in der Nürnberger Messe in Langwasser.
Noch hängen die knapp sieben Meter Leinwand zum Trocken im verschlossenen Innenhof des PTI-Altbaus. „Wir freuen uns, dass der Stand mit jungen Menschen gestaltet wurde“, sagt Thomas Bärthlein, Regionalleiter der Jugendhilfe im Nürnberger Land. In der Einrichtung der Rummelsberger Diakonie leben 24 Jungen im Alter zwischen elf und 15 Jahren, sie haben einen besonderen Bedarf. Die Kinder und Jugendlichen erhalten in der teilweise geschlossenen Einrichtung eine engmaschige intensive Betreuung.
„Das Sprayen hat mir viel Spaß gemacht“, sagt der 13-Jährige Simon. Auch wenn es gar nicht so einfach war, immer einen guten Abstand zur Leinwand zu finden und mit der Farbe nicht über die Kontur zu sprühen. Auch die beiden Sprayer Bro und Peter sind zufrieden. „Es war schon eine Herausforderung, mit einem jungen Menschen ohne Erfahrung im Sprayen zusammenzuarbeiten, aber es hat super geklappt“, sagt Bro, dessen Künstlername brolove2000 (instagram) lautet. Bro und Peter sprayen schon seit ihrer Jugend und sind inzwischen schon zum zweiten Mal im Auftrag der Rummelsberger Diakonie unterwegs. „Wir haben einen Teil des Außengeländes der neuen PTI gestaltet“, sagt Bro.
Wenn der Stoff getrocknet ist, gehen die Vielfaltsmotive per Kurier nach Nürnberg und werden dort zum Rummelsberger Stand zusammengefügt. Am Donnerstag, 8. Juni öffnet der Markt der Möglichkeiten um 10.30 Uhr. Dann haben die Besucher*innen bis Samstag, 10. Juni, jeweils von 10.30 Uhr bis 18.30 Uhr die Gelegenheit, ihre Interpretation von Vielfalt mit Farbe und Pinsel auf die Stand-Leinwand zu bringen. Ticket für den Deutschen Evangelischen Kirchentag gibt es hier: https://www.kirchentag.de/tickets. Weitere Infos zu den Angeboten der Rummelsberger am Kirchentag in Nürnberg: www.rummelsberger-diakonie.de/kirchentag
Um im Notfall jederzeit angemessen reagieren zu können, Erlerntes zu intensivieren und Neuentwicklungen mitzubekommen absolvierten Kolleg*innen des Intensivpflegedienstes Fortbildung.
Mehr lesenBeatmungsnotfälle, internistische Notfälle oder Hustenhilfe – wie verhalte ich mich bei einem Notfall richtig? Unsere Pflegefachkräfte vom Diakonischen Intensivpflegedienst sind hier natürlich Expert*innen. Dennoch benötigen auch sie ein regelmäßiges Training, um im Falle eines Falles jederzeit angemessen reagieren zu können und neue Entwicklungen und Erkenntnisse zu erlernen. Deshalb haben die Kolleg*innen unserer Intensivpflege Wohngemeinschaften in Nürnberg und Rummelsberg jetzt die Fortbildung „Beatmungsworkshop, Trachealkanülenmanagement mit Atemgasklimatisierung und Reanimationstraining bei Erwachsenen“ bei Curademic absolviert. Sie studierten gemeinsam Fallbeispiele und absolvierten in Praxisübungen zu Beatmungsnotfällen, internistischen Notfällen und Trachealkanülenmanagement sowie zu Sicherheit im Umgang mit Atemgasklimatisierung und Hustenhilfe. Sie haben eine*n Angehörige*n oder Freund*in, die*der Intensivpflege benötigt. In unseren Intensivplege-WGs sind noch Plätze frei. Hier finden Sie alle Infos.
Rummelsberger Diakonie lädt zu Christi Himmelfahrt am 18. Mai zum Jahresfest ein
Mehr lesenSchwarzenbruck - Sei es die ambulante Puppenbühne, die sich beim gemeinsamen Schnitzelessen gründete, der Rollstuhlparcours des Berufsbildungswerkes oder die Köstlichkeiten der Street-Food Trucks: Das diesjährige Jahresfest der Rummelsberger Diakonie ist vor allem eines: ein Fest der Generationen.
Das Motto „Generationen“ ist an diesem Tag überall spürbar und beginnt bereits um 10 Uhr mit großem Festgottesdienst im Park. Anschließend lädt das bunte Programm Menschen allen Alters zum Erleben und Mitmachen ein. Die Rhythmen des Jahresfests 2023 liefern unter anderem die Musiker*innen der Sambagruppe VINCIVI, in welcher auch bekannte Gesichter des Auhofs Hilpoltstein ihr musikalisches Können zeigen. VINCIVI feierten vor genau 20 Jahren auf eben jenem Jahresfest ihre Premiere und sind heuer wieder live auf dem gesamten Gelände zu erleben. Geschmackliches Highlight ist auch dieses Jahr der kulinarische Beitrag des Rummelsberger Jugendhilfezentrums. Im Waldseilpark können Menschen jeden Alters auf einer Höhe von ein bis 15 Metern zwischen den Bäumen spannende Übungen und Hindernisse bewältigen – Balancierseile, Brücken, Netze und vieles mehr verbinden die einzelnen Stationen. Natürlich findet auch in diesem Jahr wieder der beliebte Kinderflohmarkt am Stephanushaus statt. Wer mitmachen möchte, kann sich ganz einfach über Tel.: 09128 50-2439 anmelden. Informationen zum umfangreichen Programm finden Sie auch unter rummelsberger-diakonie.de/jahresfest
Ambulanter Dienst in Burtenbach der Rummelsberger Diakonie feiert 25-jähriges Jubiläum
Mehr lesenBurtenbach– Der Ambulante Dienst im Diakoniezentrum Burtenbach betreut nun seit 25 Jahren selbstständige sowie pflegebedürftige Senior*innen in ihren eigenen Wohnungen, Häusern oder im betreuten Wohnen. Leitung Inge Endres und ihre Stellvertreterin Alexandra Agerer feiern ebenfalls ihr persönliches 25-jähriges Dienstjubiläum. Die beiden sind dem Ambulanten Dienst in der schwäbischen Marktgemeinde bereits seit der Gründung treu.
In Zusammenarbeit mit dem Diakoniezentrum Schertlinhaus in Burtenbach waren Endres, Agerer und eine Kollegin, die bereits in Rente ist, maßgeblich am Aufbau des Ambulanten Dienstes beteiligt. Anfangs kümmerten sie sich zu dritt um zehn Kund*innen. Ein gebrauchter Opel brachte sie von Kund*in zu Kund*in. „Vieles war für uns Neuland“, sagt Endres, die seit rund 18 Jahren Pflegedienstleitung ist. Die gelernte Kinderkrankenschwester erinnert sich gerne an die Anfänge zurück, „mit unserem großen Enthusiasmus wollten wir die ganze Welt retten“.
Statt diesem ambitionierten Ziel konnten sich Endres und ihr Team trotz zwei anderer privater Pflegedienste in Burtenbach in einem Umkreis von zehn Kilometern als feste Größe etablieren. Das dauerte knapp 20 Jahre, mittlerweile betreuen sie 90 Kund*innen, die den Ambulanten Dienst besonders für den diakonischen Geist schätzen. „Das wird uns auch oft rückgemeldet und das bestätigt unsere Arbeitsweise“, so Endres. Der Mensch ist stets als Individuum im Mittelpunkt und soll auch im fortgeschrittenen Alter ein selbstständiges Leben zu Hause führen können.
In dem letzten viertel Jahrhundert erlebte der Ambulante Dienst auch Durststrecken, so wurde versucht, noch einen größeren Radius an Kund*innen anzufahren, was nicht funktionierte. Stattdessen fokussierten sie sich erfolgreich auf Burtenbach und Umgebung. Die Corona-Pandemie führte vor allem zu hohen Ausfallzeiten, die schwer zu kompensieren waren. „Dennoch sind wir vergleichsweise gut durch diese Zeit gekommen“, sagt Endres. „Was auch daran liegt, dass wir ein gutes Team sind, das offen Konflikte anspricht und löst.“
Einige der aktuell 20 Mitarbeiter*innen haben keine Fachqualifikation, sondern sind Quereinsteiger*innen. Endres legt besonders Wert darauf, den Mitarbeiter*innen Mut sowie Begeisterung an die Hand zugeben. Selten benötigt der Ambulante Dienst Ausschreibungen für neue Mitarbeiter*innen, meistens kommen sie ganz von selbst durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Über die Hälfte sind bereits über 50 Jahre alt, was der selbst 58-Jährigen Sorge bereitet. Um auch weiterhin für jüngere Arbeitskräfte attraktiv zu sein, „sind wir wesentlich flexibler als früher und gehen auf die Lebensumstände der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein“, sagt Endres. So war es früher nicht üblich, dass Mütter angepasste Arbeitszeiten hatten. „Das Personal, was man hat, sollte gut behandelt werden und der Dienstplan wird jeweils angepasst“, betont Endres. So soll es auch die nächsten 25 Jahre sein. Anlässlich des Jubiläums veranstalteten das Team Anfang des Jahres eine interne Feier. Bei einem Sommerfest soll wie sonst auch bei der Arbeit mit großer Begeisterung gefeiert werden.
Rummelsberger Diakonie verlängert 2023 ihr Engagement beim CSD Nürnberg
Mehr lesenRummelsberg – Die Rummelsberger Diakonie steht für Vielfalt und ist gegen Diskriminierung. Alle Menschen sind gleich. „Dass Menschen ohne Angst sich in der Öffentlichkeit bewegen können, sich mit ihrem Wesen und ihrer Art zeigen können, das ist uns ein wichtiges Anliegen. Alle müssen gleichberechtig Leben können!“ so Diakonin Elisabeth Peterhoff, Vorständin der Rummelsberger Diakonie. „Um dies auch öffentlich zu zeigen, engagieren wir uns auch dieses Jahr wieder für Vielfalt und Toleranz beim CSD Nürnberg“.
Dass Vielfalt bereichert, sieht man am Erfolg der Rummelsberger Diakonie. Mit über 360 Einrichtungen und mehr als 13.400 Klient*innen sind die Rummelsberger einer der größten sozialen Träger in Bayern. Dies haben sie vor allem ihren mehr als 6.200 Mitarbeiter*innen zu verdanken. Mitarbeiter*innen aus mehr als 80 Nationen, welche 23 verschiedenen Glaubensrichtungen angehören und natürlich auch verschiedene sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identitäten haben.
Die Teilnahme und Sichtbarkeit am CSD Nürnberg ist nur ein wichtiger Baustein im zweiten Jahr der Vielfalt der Rummelsberger Diakonie. Aktionen und Aufklärungsarbeit zu den Themen Inklusion, Generationenvielfalt sowie „Gegen Rassismus“ sind 2023 Schwerpunkte.
17. Fachtag „Demenz und Sterben“ setzt sich mit Kriegstraumata von Menschen mit Demenz auseinander
Mehr lesenNürnberg – Menschen mit Demenz leben im „Hier und Jetzt“ und nehmen aufgrund von kognitiven Einschränkungen Reize oft in verzerrter Weise wahr. Sie sind dadurch besonders gefährdet, frühere traumatische Erlebnisse so zu erleben als wären sie aktuell und bedrohlich. Ausgelöst durch die aktuellen Kriegsberichte ist ein Großteil der Pflegemitarbeitenden mit reaktivierten Traumata konfrontiert. Der 17. Fachtag „Demenz und Sterben“, der am vergangenen Freitag im Haus Eckstein in Nürnberg stattgefunden hat, lieferte Informationen und Ideen, um mit der Hilfs- und Sprachlosigkeit in diesen Situationen umzugehen. Der mit rund 100 Teilnehmenden sehr gut besuchte Fachtag, bot für viele Gelegenheit, die Thematik überhaupt einmal zur Sprache zu bringen.
Nach der Begrüßung durch Diakon Dirk Münch, Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Hospiz Team Nürnberg e.V., sandte Dr. Christine Schwendner vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege Grußworte an alle Teilnehmer*innen. Sie betonte die Aktualität des Themas und den hohen Informationsbedarf bei Pflegenden und Angehörigen. „Traumata sind bisher noch kein sehr beachtetes Thema, da Tod und Sterben immer noch zu den Tabuthemen gehören“, so die Staatsministerin. Doch ein Drittel aller Älterwerden stirbt mit Demenz. Prof. Dr. phil. Dr. med. Rolf-Dieter Hirsch, der ehemalige Chefarzt der Abteilung für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie des LVR-Klinik in Bonn, der als Experte geladen war, brachte den Teilnehmer*innen im weiteren Verlauf des Vormittags nahe, wie wichtig es ist in Situationen, in denen Betroffene sogenannte „Flash-Backs“ erleben, diese ernst zu nehmen. „Es ist wichtig, dass das Irreale verstanden und nachempfunden wird, so absurd es auch sein mag“, so Hirsch.
PTBS-Betroffene müssen ernst genommen werden
Mit anschaulichen Fallbeispielen lieferte Hirsch im weiteren Tagesverlauf Einblicke in die Arbeit der Praxis. So berichtete er beispielsweise von der Situation eines Mannes, der an Demenz erkrankt ist: „Ein älterer Herr, schwer pflegebedürftig liegt in seinem Bett in einer Pflegeeinrichtung und es ist alles nicht mehr ganz einfach. Eines Tages schreit er voller Angst und Panik: „Die Soldaten kommen!“ Durch das Pflegepersonal ist er überhaupt nicht mehr zu beruhigen. Es kommt ein junger Pfleger, der die Situation sieht und hört. Er blickt aus dem Fenster und sieht mehrere schwere Lastwagen vorbeifahren. In diesem Moment schaut der Pfleger erneut aus dem Fenster und sagt zu dem älteren Mann: „Keine Panik es sind die Unseren.“
Der Schlüssel um die Situation aufzulösen, war in diesem Moment, das Verständnis des Pflegers und das Erkennen, der Retraumatisierung des älteren Mannes.
Wie heftig, verstört oder nachhaltig ein Mensch auf ein traumatisches Erlebnis reagiert, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann individuell sehr unterschiedlich sein. Kriegserlebnisse, erlebte Gefangenschaft oder wiederholte Gewalt, zählen allesamt zu traumatischen Ereignissen. Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) können von Menschen mit dementiellen Erkrankungen nicht mehr verbalisiert werden. So empfindet der betroffene Mensch in der Situation Angst und Panik und erlebt den Moment als Realität. „Man hat nur eine Chance, wenn man diese Realität ohne Punkt und Komma versteht und auf sie reagiert“, erläutert Hirsch. Als weitere Herausforderung nennt der ehemalige Chefarzt die Vielfalt der traumatischen Trigger. „Alles, was an irgendeinem Aspekt des Traumas, bewusst oder unbewusst erinnert, kann als Trigger fungieren.“ Oft werden im Alter Traumata häufiger reaktiviert. Der persönliche Lebensraum bei älteren Menschen ist zunehmend eingeschränkt und auch biografische Lebensrückblicke oder erhöhte Abhängigkeit von Anderen können ein Faktor für Retraumatisierung sein. Die Gefahr, beispielsweise im Pflegealltag kann sein, dass PTBS übersehen werden, da die traumatischen Erlebnisse schon so weit in der Vergangenheit liegen. So schärfte Hirsch bei den Teilnehmenden, genau hinzusehen in der Praxis und die Fantasie die man hat und die durch die betroffene Person ausgelöst wird zu nutzen, denn oft führt dies zum Verstehen und gibt neue Handlungsmöglichkeiten. Abschließend betont er, die Bedeutsamkeit von emotionalem und respektvollem Handeln und ergänzt: „Wir reden nicht nur über die Bewohner*innen, sondern auch über die Kolleg*innen, beide Seiten brauchen Verständnis. Wir müssen den Menschen dort abholen wo er aktuell steht.“
Veranstalter des Fachtags waren die Akademie für Hospizarbeit und Palliativmedizin Nürnberg, Diakoneo, die Angehörigenberatung Nürnberg, das Zentrum für Altersmedizin am Klinikum Nürnberg und die Rummelsberger Diakonie. Unterstützt wurde der Fachtag von den Schöller-Stiftungen und der Alzheimer Gesellschaft Mittelfanken.
Unsere Senioren-Einrichtung Mühlhofer Stift lädt am Wochenende ein.
Mehr lesenDas Christkind kommt! Zu treffen ist es am Samstag um 16.30 Uhr und am Sonntag um 15.30 Uhr auf dem Adventsmarkt unserer Senioren-Einrichtung Mühlhofer Stift in der Schellingstraße 19 in Bayreuth. Geöffnet hat der Basar am Samstag, 26. November, von 16 bis 19 Uhr und am Sonntag, 27. November, von 14 bis 17 Uhr. An beiden Tagen gibt es auch weihnachtliche Musik, Kreatives zu kaufen und außerdem Bratwürste, Bratäpfel, Stollen, Plätzchen, gebrannte Mandeln, Kaffee, Punsch und Glühwein. Hmm, lecker. Da kommt Weihnachtsfreude auf!
Infoveranstaltung am 17. November in Nürnberg für alle, die sich vorstellen können einem jungen Menschen ein Zuhause zu geben.
Mehr lesenNürnberg - Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Bayern kommen, steigt aktuell wieder stark an, auch die der unbegleiteten minderjährigen Ausländer*innen, kurz UmA. Derzeit sind es in Mittelfranken rund 400 UmA. Die jungen Menschen, die ohne Familie aus ihrer Heimat geflohen sind, kommen zuerst in eine Clearingstelle. Von dort werden sie beispielsweise in Wohngruppen oder Wohngemeinschaften weiterverteilt. Einige Jugendliche fühlen sich dort aber nicht so wohl und finden keine Ruhe, um anzukommen und sich zu integrieren.
Eine Pflegefamilie kann für diese jungen Menschen eine große Chance sein. „Die Prognosen für Flüchtlinge, die in Familien unterkommen, sind sehr gut, “ sagt Benno Schlag, vom Pflegekinderdienst. „Die knapp 40 Pflegekinder, die wir in den vergangenen Jahren in Familien unterbringen konnten haben alle ihre Ausbildung abgeschlossen,“ so Schlag weiter.
Leider sind Pflegefamilien-Plätze für junge Geflüchtete sehr rar. Die Rummelsberger Diakonie veranstaltet deshalb am Donnerstag, den 17. November 2022 einen Infoabend. Von 18 bis 20 Uhr in der Neusalzer Str. 2, in Nürnberg. Für alle die sich vorstellen können, einen jungen Menschen bei sich aufzunehmen.
Thema am 25. November sind Kriegstraumata von Menschen mit Demenz
Mehr lesenNürnberg – Nach der Corona-bedingten Umstellung auf eine Onlinekonferenz findet der Fachtag Demenz und Sterben am 25. November wieder als Präsenztermin in Nürnberg statt. Das Thema ist angesichts des Ukraine-Kriegs sehr aktuell: „Hilfe – die Soldaten kommen“ – Kriegstraumata von Betreuten und Mitarbeitenden. Prof. Dr. phil. Dr. Rolf-Dieter Hirsch, Gerontopsychiater und Psychotherapeuth sowie ehemaliger Chefarzt der Abteilung für Gerontopsychiatrie und psychotherapie der LVRKlinik Bonn, spricht über Traumata von Menschen mit Demenz.
Zielgruppe des Fachtags sind Fachkräfte und Ehrenamtliche aus den Bereichen Hospizarbeit und Pflege. In Vorträgen, Arbeitsgruppen und der Plenumsdiskussion beleuchten sie gemeinsam mit den Referent*innen Prof. Dr. Rolf-Dieter Hirsch, Johanna Büsch, Indira Schmude-Basic, Nicole Gand und Silvia Schäfer das Thema Traumata bei Menschen mit Demenz. Auch die Themen Ressourcen und Selbstfürsorge im Pflegealltag werden beim Fachtag Demenz im Haus Eckstein in Nürnberg aufgegriffen.
Ein Großteil der Angehörigen und der Pflegemitarbeitenden werden mit reaktivierten Traumata von alten Menschen im Arbeitsalltag konfrontiert. Ausgelöst durch die Kriegsberichte haben diese Begegnungen erheblich zugenommen. Veranstalter des Fachtags sind die Akademie für Hospizarbeit und Palliativmedizin Nürnberg, Diakoneo, die Angehörigenberatung Nürnberg, das Zentrum für Altersmedizin am Klinikum Nürnberg und die Rummelsberger Diakonie. Unterstützt wird der Fachtag von den Schöller-Stiftungen und der Alzheimer Gesellschaft Mittelfanken.
Termin: Freitag, 25. November 2022, 9 bis 16.30 Uhr
Ort: Haus Eckstein, Nürnberg
Anmeldung: bis 11. November 2022 unter https://fachtag-demenz.de
Kosten: 95 Euro (mit Verpflegung), ermäßigt für Studierende 75 Euro
Rummelsberger Diakonie appelliert für Paradigmenwechsel in der Pflege
Mehr lesenNürnberg – Es gibt wirklich kaum ein Thema, das dem Menschen so nahekommt, wie das Thema Pflege, denn früher oder später betrifft es jede*n. Soziale Träger leisten einen hohen Beitrag in unserer Gesellschaft. Besonders im Bereich der institutionalisierten Altenpflege ist dieser Beitrag oft gigantisch und mit Pflegepersonal ausschließlich aus dem Inland nicht mehr aufrechtzuerhalten. Trotz der Brisanz, die in der Pflege vorherrscht, geht die Anwerbung ausländischer Fachkräfte nur zäh voran, so das Handelsblatt im Januar dieses Jahres. Auch die Rummelsberger Diakonie ist seit Jahren bestrebt, insbesondere Pflegefachkräfte aus dem Ausland zu werben und zu unterstützen in Deutschland Fuß zu fassen.
Das Rummelsberger Forum als Plattform für Fragestellungen der Sozialwirtschaft
Beim Rummelsberger Forum am 30. September im Marmorsaal in Nürnberg zeigte sich die Brisanz des Themas Arbeitskräftemangel in der Pflege. Auf dem Podium diskutierten Dr. Katarina Barley (SPD), Vizepräsidentin des Europaparlaments, Diakonin Heidrun Martini, Leiterin Personalentwicklung bei den Rummelsberger Diensten für Menschen im Alter, Mitarbeitervertreter Alexander von Hof und Karl Schulz, Vorstand Dienste bei der Rummelsberger Diakonie, über Herausforderungen und Chancen bei der Gewinnung von internationalen Fachkräften. Tassilo Forchheimer, Leiter des Studio Franken beim Bayerischen Rundfunk, moderierte die lebhafte Diskussion.
Jede Arbeitskraft ist ein Gewinn
Es braucht Entlastung für die Akteure in der Sozialwirtschaft und Weiterentwicklung von Konzepten und Rahmenbedingungen. „Pflege ist eine Finanzierungsfrage und uns gehen die Arbeitnehmer aus“, so Karl Schulz im Gespräch. Sah Schulz die Coronakrise noch als Chance, Reformen, die schon längst fällig sind, anzustoßen, so spricht er nun von einem Erkenntnisproblem. Der erhoffe Paradigmenwechsel durch die Coronakrise sei ausgeblieben. „Es ist fünf nach zwölf“, betonte der Vorstand in der gemeinsamen Runde am Abend. Ein Scheitern des Sozialbeitrags, den sozialer Träger leisten, wäre laut Karl Schulz das Worst Case Szenario. „Das will doch niemand“, so Schulz, „doch die Kosten für eine gelungene Zuwanderung dürfen nicht auf Trägerseite liegen“, ergänzte er. Kleine Lösungen reichen dem Vorstandsmitglied nicht aus, er appellierte an den politischen Willen und fordert eine große Strukturreform. Es sei noch nicht so, dass die Rummelsberger Diakonie aufgrund von Personalmangel Einrichtungen der Altenhilfe schließen müsse, doch viele Anfragen von Menschen mit Pflegebedarf müssten abgelehnt werden, weil nicht genügend Fach- und Hilfskräfte vorhanden seien.
Internationale Fachkräfte als Chance
Seit 2012 macht sich die Rummelsberger Diakonie mit verschiedenen Maßnahmen für eine zirkuläre Migration stark. „In den über zehn Jahren Erfahrung, hat sich gezeigt, dass die bürokratischen Hürden, die hinter einer gelungenen Zuwanderung stecken, Deutschland als Einwanderungsland jedoch oft unattraktiv machen: hohe Kosten, Sprachbarrieren und auch der Aufwand für die Träger ist mit eigenen Mitteln auf Dauer nicht umsetzbar. Wir brauchen Mustervorlagen für die Bearbeiter*innen, da die individuellen Prüfungen viel zu zeitaufwändig sind“, mahnte Diakonin Heidrun Martini. „Die unterschiedliche Anerkennungsverfahren in den Bundesländern gilt es zu vereinheitlichen“, forderte sie weiter. Martini sieht die Kostenfrage als einen zentralen Punkt, in welchem die sozialen Träger Unterstützung benötigen.
Empathie vor Sprache
„Ein sozialer Träger hat auch Grenzen und da sollte die Politik ins Spiel kommen“, so Alexander von Hof. Um diese Belastung in Zahlen zu fassen, zog von Hof den Vergleich zu Dänemark. Dort pflege eine Fachkraft zwischen fünf und sechs Menschen. In Deutschland kommen auf eine Fachkraft 13 Menschen. Warum keine Vertreter*innen der Arbeitnehmerschaft als Expert*innen mit in den Ausschüssen und Expertenrunden sitzen, warf von Hof an dieser Stelle als Idee in die Gesprächsrunde. Aus Sicht der Mitarbeitervertretung sei der Alltag in der Pflege unter diesen Bedingungen eine reine Mangelverwaltung und es brauche Entlastung. Die Pflege unter diesen Bedingungen gehe auf Kosten der Menschen die, die Pflege benötigen. Als Beispiel führt Alexander von Hof die Pflege am Lebensende eines Menschen auf: „Da braucht es kein großes Deutsch oder Englisch oder was auch immer. Es braucht einfach empathische Haltung.“
Dr. Katarina Barley stützt die Forderungen der Rummelsberger Diakonie und wirbt für gemeinsame Ideen und Werbung der gesamten EU. „Die EU muss ihre Kräfte bündeln“; so Barley. Die Vizepräsidentin fordert ebenfalls zur Verhältnismäßigkeit auf. Wenn 200 Milliarden Euro für den Doppel-Wumms vorhanden seien, um die Wirtschaft am Laufen zu halten, dann müsse auch zugesehen werden, dass das Geld für die Pflege vorhanden sei.
Dr. Katarina Barley fordert beim Rummelsberger Forum mehr Anstrengung bei der Gewinnung von internationalen Fachkräften
Mehr lesenNürnberg – Das Rummelsberger Forum beschäftigt sich mit den brennenden Fragen der Sozialwirtschaft. Und dass das Thema des Abends am 30. September im Marmorsaal des Presseclubs in Nürnberg brennt, ist sicherlich keine Übertreibung: „Internationale Fachkräfte – Chance und Herausforderung in Vielfalt“. Laut Handelsblatt benötigt Deutschland rund 400.000 Fachkräfte aus dem Ausland pro Jahr. Genau 3.200 kamen 2021 mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit ins Land. Insbesondere in der Pflege und den sozialen Berufen besteht ein ungeheurer Personalbedarf, der allein mit Arbeitskräften aus dem Inland nicht zu decken ist. Dr. Katarina Barley (SPD), Hauptrednerin beim Rummelsberger Forum, brachte in ihrem Impuls das Problem auf den Punkt: „Wir sind gefühlt immer noch kein Einwanderungsland.“
Klar sei, so die Vize-Präsidentin des Europäischen Parlaments, dass es den meisten Pflegefachkräften nicht primär um eine bessere Bezahlung gehe. Für viele sei die Arbeitsbelastung so enorm, dass sie ihren Beruf aufgeben. Zeitarbeitsfirmen würden Fachkräfte abwerben, um sie dann teurer wieder an die Einrichtungen zu vermitteln. Rechtlich könne man daran nichts ändern, da dieses Vorgehen ja nicht illegal sei. Im Gespräch mit Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, habe sie erfahren, dass betreffende Pflegekräfte nicht den höheren Lohn als Motivation nennen, sondern die größere Flexibilität der Arbeitszeiten. Barley schlug vor, mehr auf die individuellen Bedürfnisse beispielsweise von Pflegefachkräften in Teilzeit einzugehen, um diese dazu zu bewegen, ihre Wochenarbeitszeit zu erhöhen.
Abschiebung trotz Arbeitsvertrag
„Wir brauchen ein Arbeitskräfte-Gewinnungs-Gesetz“, forderte Barley, die auch ehrenamtliche Präsidentin des Arbeiter-Samariter-Bundes ist. Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis müssten in einem Verfahren zusammengefasst werden. Insbesondere die Bürokratie im Bereich des Ausländerrechts sei ein Problem. Verfahren dauerten zu lange. „Wir sind gefühlt immer noch kein Einwanderungsland.“ Speziell bei den Visabehörden und Ausländerämtern brauche man einen „anderen Spirit“. Sie selbst kenne Fälle, in denen Menschen mit einem unterschriebenen Arbeitsvertrag abgeschoben worden seien. „Das kann man niemandem mehr erklären“, so die Vize-Präsidentin des Europäischen Parlaments.
„Die Menschen fühlen sich hier nicht unbedingt gewollt“, sagte Barley. In Deutschland komme man ohne Deutschkenntnisse nicht weiter. Arbeitswillige aus dem Ausland müssten bereits im Heimatland Deutsch lernen – „und zwar in der Regel auf eigene Kosten“. In anderen europäischen Ländern reiche es, Englisch zu sprechen. Es gebe eine große Konkurrenz. „Wir müssen alles tun, um den Teufelskreis zu durchbrechen.“ Fachkräfte aus dem Ausland brauche man für alle, die heute bereits in der Pflege arbeiten, für die Menschen, die Hilfe brauchen und auch für die Gesellschaft. „Wenn wir 200 Milliarden Euro auf die Beine stellen können für den Doppel-Wumms, um unsere Wirtschaft am Laufen zu halten, dann müssten wir auch zusehen, dass wir das Geld für die Pflege haben.“
Leiterin der Fachstelle wirbt für Zusammenarbeit
Mehr lesenSchwarzenbruck – Nina Gremme, Leiterin der Fachstelle für Demenz und Pflege Mittelfranken brachte eine zentrale Botschaft in das Evangelische Gemeindehaus nach Schwarzenbruck mit: „Nutzen Sie Ihre Kontakte, spannen Sie die Kommunalpolitik für Ihr Ziel ein.“ Die Fachstelle in Ansbach unterstützt Initiativen vor Ort, die es sich zum Ziel gesetzt haben, ihre Gemeinde für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sensibler zu gestalten, damit Leben miteinander gut gelingen kann. Dafür, dass etwas, was eigentlich für Menschen mit Beeinträchtigungen erfunden wurde, mittlerweile für viele einen Nutzen bringt, hatte Gremme ein anschauliches Beispiel mitgebracht: Koffer mit Rollen waren zunächst nur für mobilitätseingeschränkte Menschen vorgesehen. Mittlerweile will niemand mehr auf diese Erleichterung verzichten. Genauso kann es Errungenschaften für Menschen mit Demenz geben. Und alle haben einen Nutzen davon. Wenn in einer Gemeinde alle Beteiligten Gruppen und Akteure miteinander arbeiten, ist dies für alle fruchtbar. So können angeleitete Ehrenamtliche und Fachleute Begleiter für von Demenz betroffenen Menschen sein. Ihr Lotsendienst muss aber nicht auf diese Gruppe beschränkt sein.
Wichtig sei, das unterstrichen sowohl der Allgemeinmediziner Dr. Peter Schleicher als auch die Leiterin der Fachstelle für pflegende Angehörige; Franziska Stadelmann, dass eine Sensibilität für die Belange von Betroffenen entsteht. Die beiden Fachleute hatten beeindruckende Zahlen im Gepäck. In Deutschland wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2021 rund 1,8 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen sind. Die Tendenz ist steigend.
Die Teilnehmer*innen im Evangelischen Gemeindehaus wollen versuchen, in der Gemeinde Schwarzenbruck eine Art Stammtisch zu installieren, um mit allen möglichen Partner*innen ins Gespräch zu kommen. Der Wunsch, dass dazu die Gemeindeverwaltung einlädt, soll an den Bürgermeister herangetragen werden. Dazu gehören Gesundheitseinrichtungen ebenso wie der Einzelhandel und Dienstleistungen. Überall kann etwas getan werden. Auch wenn die Veranstaltung im Gemeindehaus nur mäßig besucht war, wurde deutlich, dass das Thema demenzielle Erkrankung von vielen bearbeitet werden muss.
Gemeinsames Projekt der Schulen und der Diakonie startet wieder
Mehr lesenFeucht – Nach einem trotz Pandemie-Bedingungen erfolgreichen ersten Durchlauf im Schuljahr 2021/22 ist das vom Landratsamt geförderte Projekt Care4Future in die zweite Runde gestartet. Bei den Auftaktveranstaltungen konnten sich die Schüler*innen der Mittelschule und der Staatlichen Realschule Feucht über das Projekt und Pflegeberufe informieren. Die Netzwerkpartner hatten verschiedene Aktionen und Informationen vorbereitet. So konnten die Jugendlichen durch einen Rollstuhlparcours fahren und sich gegenseitig Blutdruckmessen oder ihr Gedächtnis trainieren.
Der erhebliche Personalmangel in der Pflege, der ja schon seit vielen Jahren bekannt ist, hat die Verantwortlichen der Diakonie in Feucht und Rummelsberg bereits vor einiger Zeit überlegen lassen, wie man junge Menschen für den zwar anstrengenden, aber auch sinnstiftenden und erfüllenden Pflegeberuf interessieren könnte. Nun läutete das Feuchter Netzwerk care4future bestehend aus der Rummelsberger Diakonie, der Zentralen Diakoniestation Altdorf, der Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe Nürnberg sowie der Mittelschule und der Staatliche Realschule Feucht die zweite Runde ihres gemeinsamen Projekts ein.
Das Projekt care4future ist im laufenden Schuljahr als Arbeitsgruppe verankert. Interessierte Schüler*innen der 9. Klassen der Realschule sowie der 8. Klassen der Mittelschule Feucht können daran teilnehmen. Sie besuchen zum Beispiel das Seniorenzentrum Gottfried Seiler der Rummelsberger Diakonie und erfahren etwas über Krankheiten im Alter oder lernen die Wohnform „Betreutes Wohnen“ im Seniorenzentrum am Zeidlerschloß der Zentralen Diakoniestation Altdorf kennen. In der Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe Nürnberg sehen und erleben die Jugendlichen, wie Pflegepuppen im Unterricht eingesetzt werden, um auch in der Schule ganz praktisch arbeiten zu können.
„Nach den guten Erfahrungen aus dem Vorjahr erhoffen wir uns auch in diesem Schuljahr eine Reihe von engagierten jungen Menschen, die sich tiefer mit dem Thema Pflege beschäftigen wollen“, so Diakonin Barbara Tappe, Netzwerkkoordinatorin von Care4Future. „Denn auch wer keinen Beruf in diesem Bereich ergreifen will, erhält tiefe Einblicke, die im Umgang mit Senior*innen in der eigenen Familie oder der Umgebung sinnvoll sind.“
Altenhilfeverbund Rummelsberg bietet vielfältiges Programm
Mehr lesenRummelsberg – Demenz stellt für Betroffene und ihre Angehörigen oft eine große Herausforderung dar und wird im Alltag häufig zur Belastung. Deshalb ist es umso wichtiger, den Fokus immer wieder auf Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu richten und andere für das Thema zu sensibilisieren. Die nächste Bayerische Demenzwoche, organisiert und gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, findet vom 16. bis 25. September statt. Der Altenhilfeverbund Rummelsberg ist auch in diesem Jahr wieder mit einer großen Vielfalt an Programmpunkten vertreten.
Gleich zu Beginn der Demenzwoche präsentiert die Fachstelle für Pflegende Angehörige im Stephanushaus in Rummelsberg den Familienfilm „In Romys Salon“, in welchem ein zehnjähriges Mädchen die fortschreitende Demenz-Erkrankung seiner Großmutter erlebt und zur gewitzten Komplizin im Kampf um Freiheit und Würde wird. Beginn ist um 18 Uhr. Nach dem Film ist Zeit für Fragen rund um das Thema. Die Teilnahme ist nur mit negativem Schnelltest und Mund-Nase-Bedeckung möglich, um die Senior*innen zu schützen.
Unter dem Motto „Wo ist nur mein dritter Socken hingekommen?“ geben Hospizkoordinator Johannes Deyerl und die ehrenamtliche Hospizbegleiterin Barbara Grau am 21. September in der Bücherei in Schwarzenbruck literarische Impulse zum Thema. Von 19 bis 21 Uhr informieren sie außerdem über den Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen.
Am darauffolgenden Abend, am 22. September, soll es von 18 bis 21 Uhr um folgende Fragen gehen: Was braucht eine Kommune in der Größe von knapp 8.500 Einwohner*innen, um auch für Personen mit Demenz und deren Angehörige lebenswert zu sein? Was ist in Schwarzenbruck bereits vorhanden, wo besteht noch Entwicklungspotential? Wer ist gefordert? Nina Gremme von der Fachstelle für Demenz und Pflege Mittelfranken führt mit einem Impulsvortrag in das Thema ein. Teilnehmer*innen aus Politik, Beratung und Dienstleistung beantworten Fragen aus dem Publikum. Veranstalter ist das Quartiersmanagement Schwarzenbruck, Veranstaltungsort das Evangelische Gemeindehaus Schwarzenbruck (Flurstraße 4, 90592 Schwarzenbruck).
Abschließend lädt der Gerontopsychiatrische Fachdienst des Stephanushauses am 24. und 25. September zwischen 14 und 17 Uhr in die Tagespflege des Stephanushauses ein. Der Hospizverein Rummelsberg bietet Kaffee und Kuchen an.
Verschiedene Kursangebote
Im Rahmen der 3. Bayerischen Demenzwoche beginnen zwei Kursangebote der Fachstelle für pflegende Angehörige. Der Angehörigenkurs EduKation Demenz richtet sich an Angehörige von Menschen mit Demenz oder kognitiven Einschränkungen. Außerdem startet die Schulung „Alltagsbegleiter*innen“. Menschen, die Personen mit Demenz und deren Angehörigen gerne Zeit schenken möchten, können sich hier qualifizieren lassen. Anmeldungen sind bei der Fachstelle für pflegende Angehörige möglich: www.rummelsberger-diakonie.de/fachstelle-pflegende.
Bewohnerinnen des Stifts St. Lorenz der Rummelsberger Diakonie besuchten erstmalig Rummelsberg
Mehr lesenRummelsberg– Acht Seniorinnen des Stifts St. Lorenz in Nürnberg statteten am 2. August den geschichtsträchtigen Orten Rummelsbergs einen Besuch ab. Die erste Station war das Diakoniemuseum. Dort lauschten sie gespannt der Führung durch die Ausstellung "Ferne Nächste - Weltweite Diakonie aus Bayern". Diakonin Martina Fritze nahm sich viel Zeit und beantwortete die anstehenden Fragen ausführlich.
Insbesondere die Entwicklung der Missionsmotive sowie die Biografien des Missionars Johann Lauterbach (1840-1919) und der Missionarsfrau Margarethe Häfner (1834-1915) weckten das Interesse der Frauen. Nach einer gemeinsamen Brotzeit im Besucherzentrum durfte ein abschließender Besuch in der Philippuskirche nicht fehlen. Auch hier konnte Fritze interessante Geschichte erzählen.
Sichtlich zufrieden machten sie sich nach einem informativen Vormittag wieder auf den Heimweg. „Wir kommen mit anderen Gruppen wieder. Uns haben besonders die lebhaften Vorträge gefallen“, schwärmt Begleiterin Hanna Klaußner, Koordinatorin des gerontopsychologischen Fachdienstes.
Der gelungene Ausflug solle auf keinen Fall ein Einzelfall bleiben, findet auch Fritze, denn ihr ist es ein großes Anliegen, „dass die Rummelsberger Einrichtungen von diesem geschichtsträchtigen Ort profitieren."
Feier in der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe Weißenburg
Mehr lesenWeißenburg – 14 Absolvent*innen des letzten Jahrgangs der Altenpflegeausbildung und 14 Pflegefachhelfer*innen der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe der Rummelsberger Diakonie in Weißenburg haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Bei der Feier im Kanonensaal der Wülzburg erhielten die jungen Männer und Frauen ihre Abschlusszeugnisse.
Nach einer Andacht mit Pfarrer Andreas Reichelt richteten Günter Obermeyer als Stellvertreter für Landrat Manuel Westphal, Maria Schneller, zweite Bürgermeisterin der Stadt Weißenburg, und Sonja Luber von der Bundesagentur für Arbeit Weißenburg ihre Glückwünsche und Grußworte an die Absolvent*innen. Schulleiterin Dorothea Eidam betonte die besonderen Herausforderungen, die dieser letzte Jahrgang der Altenpflegeausbildung im Hinblick auf die Einschränkungen und Belastungen durch die Coronapandemie zu bewältigen hatte. Auch sie gratulierte den beiden Abschlussklassen herzlich und wünschte viel Freude und Erfolg in der Ausübung der verantwortungsvollen Tätigkeiten in der Pflege.
Die angehenden Altenpfleger*innen absolvierten die Ausbildung in drei Jahren Vollzeit. Eine Schülerin legte das Altenpflegeexamen nach vierjähriger Teilzeitausbildung erfolgreich ab. Nach einem Jahr Ausbildung in Theorie- und Praxisblöcken in der stationären Langzeit- beziehungsweise Akutpflege bestanden auch alle Schüler*innen der Pflegefachhelferklasse die Abschlussprüfung. Der scheidende Jahrgang ist der letzte, der die Altenpflegeausbildung in der bisherigen Form durchlaufen hat. Die folgenden Auszubildenden absolvieren alle die neue generalistische Pflegeausbildung.
Rockmusik und „Pflegecrèpe“ beim Bardentreffen im Rummelsberger Stift St. Lorenz
Mehr lesenNürnberg – Unter dem Motto „Die Pflege rockt“ werden im Hof des Rummelberger Stifts St. Lorenz, am 30. Juli ab 13 Uhr im Rahmen des Bardentreffens, Pflegekräfte gemeinsam mit Kulturschaffenden die Bedeutung der Pflege verdeutlichen. Neben musikalischen Klängen zweier Punkrock-Bands wird an der Animationsmaschine „Pfleg Dein Crèpe“, Interessierten ihr Crèpe wie auf einer Intensivstation gebacken.
Das bunt wechselnde Programm aus Musik, leckeren Crèpes und Impulsvorträgen ist weitaus mehr als ein kultureller Beitrag im Rahmen des Bardentreffens. Die Aktion ist eine Kooperation zwischen der Rummelsberger Diakonie und dem Kulturförderverein „Nordkurve e.V.“, die zeigen soll, was Care-Berufe und Kulturschaffende partizipatorisch auf die Beine bringen können. Ebenso soll die gesellschaftliche Bedeutung der beiden Berufsgruppen in den Vordergrund gerückt werden.
Junge Pflegefachkräfte formulieren ihre Botschaften an die Politik in kurzen Impulsvorträgen und demonstrieren Pflege ganz praktisch, indem sie Crèpes unter Bedingungen herstellen, wie sie in der Pflege herrschen. Sabine Ramsauer, Leiterin des Stifts St. Lorenz, ist voller Vorfreude auf das Event und begrüßt die gelungene Zusammenarbeit mit Jean-François Drožak, dem Gründer von „Nordkurve e.V“. Die Aktion endet gegen 18 Uhr und die Besucher*innen sind herzlich eingeladen das Rummelsberger Stift St. Lorenz, welches in der historischen Altstadt Nürnbergs liegt, zu besuchen.
Im Rummelsberger Stift St. Lorenz finden selbstständige wie pflegebedürftige Senior*innen gleichermaßen kompetente Betreuung und zugewandte Pflege. Ein Schwerpunkt liegt auf der Betreuung demenzkranker Senior*innen. Seit April 2016 gibt es im Stift St. Lorenz einen speziellen, offenen Demenzbereich. Einen weiteren Kernpunkt des Stifts bildet die Unterstützung selbstständiger älterer Menschen, in den insgesamt 15 Seniorenwohnungen. Ziel ist es, die Eigenständigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner zu erhalten und zu fördern und ihnen dabei zugleich die fachliche Pflege zu garantieren, die sie benötigen.
Rummelsberger Diakonie verabschiedet Pflegedienstleiter Stephan Mücke im Diakoniezentrum Schertlinhaus
Mehr lesenBurtenbach – Nach fast 27 Jahren verlässt Stephan Mücke, Hausleiter des Diakoniezentrums Schertlinhaus, die Rummelsberger Diakonie. Bei einer Feierstunde verabschiedeten sich Kolleginnen und Kollegen sowie der Vorstand Karl Schulz und dankten Stephan Mücke für sein tägliches Engagement und seine jahrelange Treue. Für die fast 30 Jahre im Dienste der Diakonie zeichnete die Rummelsberger Diakonie den Leiter des Diakoniezentrums mit dem Goldenen Kronenkreuz, der höchsten Auszeichnung der Diakonie in Deutschland, aus.
Stephan Mücke, der im Oktober 1995 als Wohnbereichsleiter im Diakoniezentrum Schertlinhaus begann, übernahm dort schon zwei Jahre später die Pflegedienstleitung und 2008 die Hausleitung. Der gebürtig aus Uelzen in Holstein stammende Stephan Mücke absolvierte von 1975 bis 1978 eine Ausbildung als Koch in München. Der Wechsel in den sozialen Berufszweig erfolgte 1982 mit einer Ausbildung zum Krankenpfleger. Zwei Jahre später bildete sich Mücke im Bereich Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum der Stadt Nürnberg nochmals erfolgreich weiter. Nach mehreren erfolgreichen Jahren in diversen Kliniken in Bayern erfolgte 1995 der Wechsel nach Burtenbach. Dort ist Mücke bis heute dem Diakoniezentrum, seinen Kolleg*innen und den Bewohner*innen treu geblieben. Den Drang sich stetig weiterzubilden, verlor Mücke trotz seiner neuen Sesshaftigkeit im Diakoniezentrum nicht. 1993 erfolgte die Weiterbildung zum Praxisanleiter und darauffolgend die zum Pflegedienstleiter sowie zahlreiche einzelne Fortbildungen wie zum Beispiel als Hygienebeauftragter oder interner Qualitätsauditor.
Die vergangenen Jahre forderten von Mücke besonders viel Engagement. Die Situation während der Corona-Pandemie war eine Zeit mit vielen Herausforderungen und Höhen und Tiefen. Sie verlangte Mücke einiges ab. Doch auch diese Zeiten meisterte Mücke mit großem Geschick und hoher Flexibilität. Vor allem zu Beginn der Pandemie hatten auch die Mitarbeitenden mit vielen Ängsten zu kämpfen. Fünf Bewohnerinnen und Bewohner hatten sich gleich zu Beginn der ersten Welle angesteckt. „Wir waren quasi eine der Piloteinrichtungen im Landkreis“, erinnert sich Stephan Mücke mit Galgenhumor an die Osterfeiertage 2020 zurück. Bei allem, was Mücke anpackte, eine gute Teamarbeit war für ihn besonders wichtig ist. Besonders schätzten die Kolleg*innen Mückes stets offenes Ohr im Team, für die Bewohner*innen und ihre Angehörigen.
Doch nicht nur die Corona-Pandemie, auch die Schließung von Haus 1 und der Umbau von Haus 2 haben dem Leiter einiges abverlangt. Mücke half beim Umzug und unterstütze die Bewohner*innen und ihre Angehörigen dabei, einen neuen Heimplatz zu finden.
In Burtenbach ist Stephan Mücke nicht nur im Diakoniezentrum Schertlinshaus fest verwurzelt, sondern als passionierter Fußballer war Mücke jahrelang „Jugendtrainer“ und ist Vorstand des TSV-Burtenbach. Dies tat er mit derselben Leidenschaft, die er als Pflegedienstleitung und Hausleitung an den Tag gelegt hat.
Mücke ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Söhnen. Er ist leidenschaftlicher „Camper“ und vor Corona hat er seinen Wohnwagen gegen ein Wohnmobil „getauscht“. Wann immer es geht, sind er und seine Frau damit unterwegs – vom kurzen Wochenendtrip nach Füssen bis hin zu den jährlichen Sommerurlauben in Kroatien. Für seinen neuen Lebensabschnitt wünscht Vorstand Karl Schulz im Namen der Rummelsberger Diakonie Stephan Mücke und seiner Familie alles Gute. Die Nachfolgerin von Stephan Mücke wird Claudia Wirth als neue Pflegedienstleiterin.
Seit 1948 betreut die Rummelsberger Diakonie im Schertlinhaus in Burtenbach Senior*innen. Es bietet 60 Bewohner*innen Platz, 20 davon im beschützenden Bereich. Seit 2000 gibt es zudem eine stationär betreute Wohngruppe im anliegenden Landhaus für insgesamt 13 chronisch suchtkranke ältere Menschen. Das Diakoniezentrum liegt zentral und ruhig mitten im Ortskern von Burtenbach.
Neue Senioren-Tagespflege der Rummelsberger Diakonie in Egling eingeweiht
Mehr lesenEgling – Bereits im April startete die neue Senioren-Tagespflege (SenTa) der Rummelsberger Diakonie in Egling. Im Beisein des stellvertretenden Landrats Thomas Holz, Bürgermeister Hubert Oberhauser, Karl Schulz, Vorstand Dienste der Rummelsberger Diakonie, und zahlreicher weiterer Gäste wurde sie am Dienstag, 12. Juli, offiziell eingeweiht. Bürgermeister Oberhauser hatte sicherlich die kürzeste Anreise – befindet sich die neue SenTa mit dem schönen Garten und der großen Terrasse doch direkt neben dem Rathaus.
Die neue Einrichtung verfolgt das Motto: „Den Tag in Gemeinschaft verbringen – weiter zuhause leben.“ „Immer mehr Menschen pflegen ihre Angehörigen zu Hause – ein echter Vollzeit-Job. Oft bleibt nicht mal die Zeit, um in Ruhe zum Friseur oder zum Arzt zu gehen“, sagt Pflegedienstleiterin Claudia Karl. Mit den 15 Plätzen für Senior*innen aus Egling und Umgebung bietet die SenTa ein Entlastungs-Angebot für pflegende Angehörige. Die Senior*innen kommen tagsüber in die SenTa, können hier soziale Kontakte knüpfen und den Tag gemeinsam verbringen – wohnen aber weiterhin zu Hause.
Geöffnet hat die SenTa Egling montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr. „Unsere Besucher*innen erhalten Frühstück, Mittagessen und Nachmittagskaffee; dazu kostenlos Getränke. Bei Bedarf gibt es einen Hol- und Bringservice“, sagt Melanie Wagner, stellvertretende Leiterin. Täglich gibt es verschiedene Angebote, zum Beispiel Gedächtnistraining, gemeinsames Zeitunglesen, eine Sing-Runde oder Bewegungs-Angebote. Jeder Gast erhält bei Bedarf pflegerische und medizinische Versorgung. Die Leistungen werden über die Pflegekasse abgerechnet.
Die Rummelsberger Diakonie betreibt außer der SenTa Egling in der Region den ambulanten Pflegedienst Volker Otto in Bad Tölz sowie eine weitere Senioren-Tagespflege in Gaißach. „Mit der neuen SenTa in Egling bauen wir unser Angebot für Menschen im Alter in der Region weiter aus“, sagt Sibylle Spindler, Dienststellenleiterin der Rummelsberger Dienste für Menschen im Alter gGmbH.
Weitere Informationen zur SenTa Egling gibt es bei Claudia Karl und Melanie Wagner unter Telefon 08176 276 9951.
Die SenTa Egling ist Teil der Rummelsberger Dienste für Menschen im Alter (RDA). Die RDA ist eine gemeinnützige Gesellschaft mbH und gehört zur Rummelsberger Diakonie e.V. In ganz Bayern verlassen sich mehr als 3.000 Senior*innen und deren Angehörige auf die ambulanten, teilstationären und stationären Angebote der Rummelsberger Dienste. Zu den Dienstleistungen der rund 1.500 Mitarbeiter*innen gehören auch die würdevolle Begleitung für Menschen mit einer demenziellen Erkrankung sowie Palliative Care und Hospizarbeit.
Fachstelle für pflegende Angehörige der Rummelsberger Diakonie bildet Freiwillige für die Arbeit mit Senior*innen mit Demenz aus – Nächster Kurs beginnt Ende September
Mehr lesenSchwarzenbruck – Ein Mal pro Woche ist Annette Müller (56) im Einsatz. Dann besucht die gelernte Krankenschwester Klara Wagner (Name geändert). Die 72-Jährige hat eine fortgeschrittene demenzielle Erkrankung und ihr Mann kümmert sich liebevoll um sie. Die tägliche Versorgung seiner Frau fordert ihn sehr stark, daher benötigt er Auszeiten, in denen er nur für sich sorgen kann. „Wenn ich da bin, geht Herr Wagner einkaufen oder besucht seinen Sohn“, erzählt Annette Müller. Zwei Stunden die Woche verbringt die Altdorferin mit Frau Wagner. Sie gehen spazieren, spielen zusammen, trinken Kaffee und unterhalten sich dabei über früher. Annette Müller hat den Kurs zur Alltagsbegleiter*in für Menschen mit einer demenziellen Erkrankung der Fachstelle für pflegende Angehörige im südlichen Nürnberger Land im vergangenen Herbst abgeschlossen. Von ihrer Arbeit in Krankenhaus und Pflege weiß sie, dass erkrankte Menschen eine besondere Unterstützung und Ansprache brauchen. „Im Kurs habe ich zum Beispiel gelernt, wie ich besser auf die Menschen zugehen und besser mit ihnen kommunizieren kann“, berichtet sie.
Fünf Ehrenamtliche engagieren sich im Auftrag der Fachstelle der Rummelsberger Diakonie aktuell für Familien im südlichen Nürnberger Land. „Der Bedarf ist viel größer“, berichtet Leiterin Franziska Stadelmann. Immer wieder riefen Angehörige an, die sie vertrösten müsste, bis der neue Kurs abgeschlossen ist. „Ich könnte sofort fünf bis sechs neue Alltagsbegleiter*innen vermitteln“, wirbt Stadelmann um neue Freiwillige.
Die Schulung zum „Helfenden zur Unterstützung im Alltag“ ist kostenlos und umfasst 40 Unterrichtseinheiten. Sie findet an acht Tagen statt, der nächste Kurs startet am Freitag, 23. September, von 15.30 Uhr bis 18.45 Uhr. Die ehrenamtlichen Begleiter*innen im Alltag sind jeweils für eine Familie zuständig. „Die Freiwilligen stimmen die Aktivitäten individuell mit den Klient*innen ab und können eigene Ideen und Fähigkeiten einbringen. So können sie mit den Menschen musizieren, basteln, kochen und sie beim Besuch am Friedhof oder zum Arzt begleiten“, nennt Fachstellenleiterin Franziska Stadelmann einige Beispiele. Beim ersten Treffen ist die Pflegefachkraft und Case-Managerin zur Unterstützung dabei und steht den Freiwilligen anschließend für Fragen oder bei Problemen zur Verfügung. Die Alltagsbegleiter*innen entscheiden selbst, wie viel Zeit sie investieren können und wollen.
Wer den Zertifikatskurs vollständig absolviert, erhält für sein ehrenamtliches Engagement eine Aufwandsentschädigung. Im Kurs werden die Themen Betreuung Hilfsbedürftiger, Kommunikation und Begleitung sowie Unterstützung bei der Haushaltsführung behandelt. Die Schulung wird nach den Richtlinien des bayerischen Netzwerks für Pflege in Zusammenarbeit mit qualifizierten Referent*innen durchgeführt. Der Kurs und die Fachstelle werden durch das bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert.
„Mir ist es fast peinlich, dass ich für meine Gesellschaft Geld bekomme“, erzählt Karin Mederer (58). Wie Annette Müller hat sie den Kurs im vergangenen Herbst abgeschlossen und kümmert sich seitdem um Harald Popp (Name geändert), der Parkinson hat. Frau Popp betone aber immer wieder, wie erleichtert sie sei, dass sie für die Zeit bei ihnen eine Aufwandsentschädigung erhalte. „Ich habe das Gefühl, so kann sie meine Unterstützung viel entspannter annehmen“, berichtet Karin Mederer. Bei ihrem Einsatz als Alltagsbegleiterin schenkt sie nicht nur den betroffenen Personen Zeit und Zuwendung, sondern erlebt die ganze Familie. „Ich bin so beeindruckt, wie liebevoll das Paar miteinander umgeht“, erzählt die Alltagsbegleiterin. Die Bürokauffrau weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, Familien in solch besonderen Situationen zu helfen: „Ich komme aus Westfalen und konnte meinen Vater wegen der großen Entfernung nicht regelmäßig unterstützen, als er meine Mutter gepflegt hat.“
Die weiteren sieben Kurstermine finden am Samstag, 24. September, von 9.00 Uhr bis 15.30 Uhr, Freitag, 7. Oktober von 15.30 Uhr bis 18.45 Uhr, Samstag, 8. Oktober, von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr, Freitag, 21. Oktober, von 15.30 Uhr bis 18.00 Uhr, Samstag, 22. Oktober, von 9.00 Uhr bis 13.45 Uhr, Donnerstag, 10. November, von 15.30 Uhr bis 18.45 Uhr und Samstag, 11. November, von 9.00 Uhr bis 15.30 Uhr statt. Veranstaltungsort ist der Andachtsraum des Stephanushauses, Rummelsberg 46 in Schwarzenbruck. Anmeldeschluss ist der 19. September. Weitere Infos zur Anmeldung und Fragen erteilt Franziska Stademann per Telefon unter 09128 50 2371 oder per E-Mail unter fachstelle-pflegende(at)rummelsberger.net.